Wie Sie bei einem feuchten Keller die Ursachen erkennen und beheben
Direkt beim Eintreten in den Keller verschlägt es Ihnen schon fast den Atem. Ein modriger Geruch umweht Ihre Nase und Feuchtigkeit hat sich im Keller breitgemacht. Mit diesem Problem sind Sie nicht allein, denn in vielen Häusern sind Keller feucht und bilden damit eine perfekte Brutstätte für Schimmel. Häufig ist man als Besitzer bzw. Bewohner selbst schuld, vor allem wenn man nicht oder nicht richtig lüftet. In einigen Fällen ist aber kein Selbstverschulden zu verbuchen, sondern ein Rohr ist defekt oder man kann auf den ersten Blick gar nicht feststellen, woher die Feuchtigkeit kommt. Deshalb möchte Ich Ihnen heute die häufigsten Ursachen vorstellen, wie Sie sie beheben können und was Sie allgemein bei zu viel Feuchtigkeit im Keller tun sollten.
Wenn Ihr Keller zu feucht ist, müssen Sie nicht gleich mit einer Kostenpeitsche fürchten, denn in einigen Fällen kann die Behebung leicht und günstig sein. Sollte zum Beispiel ein Rohr defekt sein, ist die Behebung meist schnell getan, solange dafür keine Wand aufgestemmt werden muss. Ein anderer einfacher Fehler, den Sie leicht beheben und vermeiden können, ist ein feuchter Keller durch zu wenig oder falsches Lüften. Im Sommer sollten Sie Ihren Keller beispielsweise nur Lüften, wenn die Luftfeuchtigkeit außen nicht höher ist, als die in Ihren Kellerräumen. Lüften kommt daher also nur in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend in Frage und nur für 10 oder 20 Minuten. Öffnen Sie bei hohen Außentemperaturen niemals Ihre Kellerfenster, da warme Luft mehr Feuchtigkeit speichern kann und Sie damit die Feuchtigkeit Ihres Kellers noch zusätzlich erhöhen.
Diese beiden Fälle sind relativ leicht zu beheben. Schwerer und vor allem teurer wird es bei den folgenden Szenarien. Sollte Ihr Haus schon älter sein, also meisten vor 1970 erbaut, so kann sowohl eine Isolierung fehlen, als auch eine horizontale Abdichtung. Letztere kann relativ schnell und kostengünstig nachgezogen werden und verhindert dann ein Eindringen der Feuchtigkeit. Dafür muss das Mauerwerk aufgeschlitzt werden, um anschließend Bleche einschieben zu können. Diese Bleche verhindern, dass die Feuchtigkeit, welche aus der Erde nach oben steigt, in Ihren Keller eindringt. Das Mauerwerk kann sowohl von innen, als auch von außen aufgeschlitzt werden. Jedoch ist erstere Variante mit 200 bis 250 Euro pro Meter die wesentlich günstigere. Diese horizontale Abdichtung wird beim Hausbau üblicherweise zwischen den ersten beiden Steinreihen befestigt und kann aus Dachpappe, Edelstahlblech oder Folie bestehen. Anstatt Blech kann auch Zement oder Epoxidharz in die Wand gespritzt werden, da beide Materialen die Poren verstopfen und ein Eindringen von Feuchtigkeit somit verhindern.
Ein anderer Grund für einen feuchten Keller kann ein defekter Schutzanstrich der Kellerwände, sowie der Kellerschächte sein. Der Schutzanstrich hält nur circa 30 bis 40 Jahre und muss dann erneuert werden. Dies kann für Hausbesitzer teuer werden, da alle Außenmauern bis auf die Sohle ausgegraben werden müssen. Somit kann man mit gut 15.000 Euro oder mehr rechnen. Dies ist aber vermutlich die teuerste Ursache für Feuchtigkeit im Keller.
Sollten Sie Drainagen an Ihren Kellerschächten haben, achten Sie darauf, diese alle zehn Jahre von einem Profi warten und säubern zu lassen. Wenn Drainagen überfordert sind, zum Beispiel durch einen hohen Grundwasserstand oder zu viel Regen, kann Wasser über die Schächte eindringen. Die Vermeidung der Überflutung Ihrer Kellerräume sollte natürlich an erster Stelle stehen. Damit Regenwasser optimal ablaufen kann, sollten (betonierte) Schächte unten am besten offen sein, oder zumindest eine Öffnung haben. So kann Wasser ablaufen und im umgebenden Erdreich versinken. Eine weitere Möglichkeit Ihren Schacht und damit auch den Keller trocken zu halten, sind spezielle Abdeckungen. Diese gibt es vom Experten oder Fachhandel in Ihrer Nähe. Sie sind individuell auf Ihre Wünsche und Maße anpassbar und können nicht nur Ihre Schächte trocken halten, sondern verhindern auch das Eindringen von Insekten, Mäusen, Spinnen, Laub und anderem Schmutz. Ein echtes Allround-Talent also. Seit ich Kellerschachtabdeckungen besitze, kann ich sie nur jedem wärmstens empfehlen, da ich selbst wenn es regnet meine Kellerfenster öffnen kann und meine Schächte blitzblank sauber bleiben. Das Putzen der Schächte beschränkt sich mittlerweile auf ein Minimum und Spinnen und Wespen können auch nicht mehr Eindringen.
Wir sind nun am Ende meines Beitrags angekommen. Sollten Sie immer noch nicht die Ursache für die Feuchtigkeit im Keller gefunden haben, empfehle ich Ihnen einen unabhängigen Bausachverständiger zu beauftragen. Diese finden Sie beim Verband privater Bauherren, bei Verbraucherzentralen oder beim TÜV und erhalten somit eine Analyse Ihres Problems ohne wirtschaftliche Eigeninteressen des Prüfers. Beauftragen Sie einen Fachbetrieb haben Sie immer das Risiko, dass dieser nur etwas mehr Gewinn machen möchte, wobei ich den regionalen Betrieben natürlich nichts unterstellen möchte. Denn sobald der Prüfer die Ursachen gefunden hat, sollten Sie diese am besten von einem Betrieb in Ihrer Nähe beheben lassen. So haben Sie bei späteren Probleme immer einen Ansprechpartner vor Ort, der Ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht.